Sie wollen (kein) Personal einstellen?

dannKrabbenfangen

… tun Sie so, als seien Ihre Arbeitsplätze das Beste, was Arbeitnehmern passieren könnte.

… erledigen Sie die Personalauswahl nebenher.

…lesen Sie während des Vorstellungsgesprächs die Bewerbungsunterlagen.

… verlassen Sie sich voll auf Ihre Menschenkenntnis.

… legen Sie jede Antwort, die Sie nicht verstehen, gegen die Bewerbenden aus.

… sammeln Sie in einer ruhigen Stunde im Internet Informationen über die Bewerbenden – am besten private Bilder. Die Zeit ist besser investiert, als mit der Analyse der Unterlagen.

… lassen Sie auch länger berufserfahrene Bewerberinnen und Bewerber Personalbögen oder Online-Instrumente ausfüllen, in denen sie Ihre Schulnoten und die Praktika während des Studiums eingeben müssen.

… nutzen Sie möglichst umfangreiche Online-Tools. Wer sich nicht eine dreiviertel Stunde mit Ihrem System rumschlägt, um danach im Anhang auch die eingescannten Unterlagen anzufügen, ist sicher niemand, der gute Arbeit macht.

… holen Sie sich immer wieder einmal in einem Online-Personalerforum die Bestätigung, dass Sie ein pfiffiger Kopf sind. Es fällt Ihnen bestimmt eine vielleicht ähnlich erlebte Situation ein, in der eine Bewerberin oder ein Bewerber Sie hereinlegen wollte und Sie haben sie oder ihn dabei erwischt!

… gehen Sie davon aus, dass Bewerbende Sie hereinlegen wollen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Schwächen schonungslos aufzudecken. Ihre Arbeit gleicht der eines Kommissars beim Verhör.

… geben Sie Bewerbenden, die Sie ablehnen wollen schon im Gespräch einige gute Ratschläge für das weitere Leben mit. Nur so stellen Sie sicher, dass sie nach einem schlechten Gesprächsstart nicht doch noch einen positiven Eindruck vermitteln kann.

… mogeln Sie ruhig ein bisschen bei der Darstellung der Unternehmenslage und vor allem der Tätigkeit, die auf die Bewerbenden zukommt. Die lügen ja auch nach Strich und Faden.

…stellen Sie auch Fragen, von denen bekannt ist, dass sie nicht zulässig sind oder dass darauf gelogen werden darf. Die Reaktionen der Bewerbenden decken dann auf jeden Fall die Wahrheit über ihre Ehrlichkeit und Eignung auf.

… stellen Sie Suggestivfragen. Wenn Ihnen die Person ohnehin sympathisch ist, wird sie sich durch ihre Antworten weiter als erstklassige Wahl herauskristallisieren.  Unsympathische Bewerbende wird in die Falle tappen und die sozial erwünschte Standardantwort geben, sie Sie nicht zufriedenstellen wird.

… stellen Sie Fragen, auf die es nur eine Antwort gibt. Sie werden wunderbar bestätigt werden.

… gehen Sie auch mit Berufseinsteigern essen. Sie werden hier auf jeden Fall zeigen, dass sie ein geeignete Mitarbeitende sein werden. Ein solcher isst nämlich so, wie Sie das von ihm erwarten und kann auch in genau dem Maße Smalltalk betreiben, wie Sie sich das vorstellen. Wer mit 23 Jahren nicht mit einem 50-jährigen gepflegt plaudern kann und nicht weiß, mit welcher Gabel man die Suppe isst, kann auch nicht mit gleichaltrigen Kollegen kooperieren.

… gehen Sie davon aus, dass eine feuchte Hand beim Händedruck sicher auf fachliche Mängel und die Neigung zur Unehrlichkeit hinweist. Ebenso schwitzen, nicht in die Augen schauen, Spielen mit einem Gegenstand und Kratzen am Körper. Unsicherheit, Unbehagen angesichts einer unbekannten Situation kommen nicht in Frage, vor allem nicht im Angesicht massiven Imponier- und Einschüchterungsverhaltens des Gegenübers.

… gehen Sie davon aus, dass Bewerbende mit Auslandserfahrung auf jeden Fall sozial kompetenter sind ans solche ohne. Keine Gründe können das beeinflussen.

… schreiben Sie in Ihre Stellenanzeige so viele interne Ausdrücke, dass Bewerbende im Anschreiben bereits zeigen können, dass sie sich mit den Strukturen in ihrem Unternehmen auskennen.

… gehen Sie davon aus, dass alles, was Bewerbende wissen müssen, auf Ihrer fabelhaften Homepage oder sonstigen Netzpräsenz zu finden ist. Besonders Fragen nach der Strategie der Zukunft sind wichtig, vor allem, wenn die Unternehmenslage auf der Homepage etwas sehr positiv dargestellt sind.

… gehen Sie davon aus, dass Bewerbende sich alles merken können, was Sie während des Vorstellungsgesprächs auch nur kurz angedeutet haben. Wem Sie etwas zweimal sagen müssen bzw. wer hier eins und eins nicht zusammenzählen kann, ist nicht geeignet.

… gehen Sie davon aus, dass Ihnen unsympathische Bewerbende zwar ohnehin ungeeignet ist, Sie sie aber natürlich genauso ausgewählt höflich und freundlich behandeln wie  Ihnen sympathische. Sie selbst können nur sympathisch und hochkompetent rüberkommen, darüber besteht kein Zweifel. Reagiert also eine Bewerberin oder ein Bewerber nicht begeistert im Angesicht Ihrer Person, wird sie oder er nicht sonderlich geeignet sein.

… schreiben Sie erstmal nur so ungefähr in die Stellenanzeige, was Sie wollen. Sie erkennen dann schon anhand der Bewerbungsunterlagen die eingehen, wer in Frage kommt.

… brauchen Sie sich nicht die Zeit zu nehmen, eine ansprechende Stellenanzeige zu formulieren. Wenn geeignete Interessierte sehen, dass es Ihr Unternehmen ist, das ausschreibt, werden sie sich ohnehin begeistert bewerben.

…wenden Sie bei der Auswahl andere Kriterien an als die in der Stellenanzeige formulierten Anforderungen. Bei den vielen Unterlagen, die kommen, ist das drin.


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